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Viel Wissen, viel Erfahrung – und bereit fürs Studium

KARRIEREN Martin Nöller ist Fachkrankenpfleger auf der Kinderintensivstation und will jetzt Arzt werden / Unter der Woche im Hörsaal, an Wochenenden in der Klinik

OPPENHEIM/MAINZ – Martin Nöller hat schon viel gesehen und hautnah miterlebt, trotz seiner erst 23 Jahre. Wie sich Kinder, gerade erst auf der Welt und viel zu früh geboren, Schritt für Schritt, ach was: Atemzug für Atemzug, ins Leben kämpften. Wie Jungen und Mädchen, die schwerste Verbrennungen erlitten, versorgt und therapiert wurden. Wie Kinder mit schweren Herzfehlern dank vieler Operationen langsam gesund wurden. Und ja, er hat auch gesehen, wie Kinder starben. Er weiß, wovon er redet, wenn er sagt: „Ich will Kinderarzt werden.“

Wenn Martin Nöller nun Anfang April sein Medizinstudium an der Mainzer Uni aufnimmt, dann ist er dort eher eine Ausnahmeerscheinung – er hat nämlich kein Abitur. Dafür aber jede Menge Praxis: Nach dem Realschulabschluss absolvierte der junge Mann aus dem Westerwald eine Ausbildung zum Kinderkrankenpfleger. „Für mich war früh klar, dass ich was mit Menschen machen will.“ Nach einem Praktikum auf einer Krankenhausstation für Erwachsene, das er noch als Schüler machte, wusste er: Pflege, das ist was für ihn. Zu der Zeit kamen dann aber in seiner Familie mehrere Babys zur Welt, und Martin Nöller erkannte für sich: „Sich mit Kindern zu beschäftigen, womöglich mit ihnen zu arbeiten, das muss spannend sein.“

 

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