
Monster und Kinder retten Leben
Von Nina Henrich
Bei einem Notfall Erste Hilfe leisten, das kann jeder – sogar ein Zeitungsmonster! Beim Erste-Hilfe-Kurs bei der VRM in Mainz lernten Kruschel und 25 Kinder mit ihren Eltern Seite an Seite, wie man im Notfall anderen Menschen helfen kann: Wie macht man eine Herzdruckmassage? Wie funktioniert die Mund-zu-Mund-Beatmung? Was ist die stabile Seitenlage? Und was steckt hinter dem schiwerigen Wort Defibrillator?
Das Zeitungsmonster Kruschel hatte die Leser seiner Kinderzeitung zum Abschluss der Spendenaktion “Leser helfen” zu dem Kurs eingeladen. Denn bei der Aktion hatten die “Kruschel”-Leser rund 23.000 Euro für die Kinderklinik der Mainzer Uniklinik gespendet. Den Ärzten, die dort arbeiten, ist es besonders wichtig, dass auch Kinder lernen, Erste Hilfe zu leisten. “Irgendwann wollen wir einmal so weit kommen, dass alle Kinder in der Schule lernen, Erste Hilfe zu leisten, so wie es zum Beispiel in Norwegen schon ist”, sagte Ralf Huth vom Team der Kinderklinik. Denn das kann Leben retten: “Ich kenne ein Mädchen aus Mainz, Gloria, das in der Schule zusammen gebrochen ist und nur überlebt hat, weil ihre Mitschüler so gut Erste Hilfe geleistet haben”, erzählte Ralf Huth.
Wie bei einem echten Notfall griffen die Kinder im Kurs zum Telefon, in diesem Fall zum Handy aus Pappe, wählten den Notruf, sprachen die Puppe auf dem Boden an als wäre es ein echter Patient – “Frederik! Kannst Du mich hören?” – und übten die Herzdruckmassage, bis sie völlig erschöpft waren. Denn das Drücken auf den Brustkorb ist ganz schön anstrengend. “Deshalb ist es wichtig, dass man sich abwechselt”, sagte Notarzt Jonas Harbarth, “das ist Teamarbeit.” Noch anstrengender ist die Mund-zu-Mund-Beatmung, die sogar den älteren Kindern und Erwachsenen nicht immer gelang. Doch das Wichtigste ist sowieso, dass man überhaupt etwas tut. “Alles, was iht tut, Hilfe rufen, drücken oder beatmen, kann Leben retten und ist besser als gar nichts zu tun”, sagte der Notarzt, “ihr könnt nichts falsch machen!”